Atme dich frei
Wann haben Sie zum letzten Mal bewusst geatmet? Ich meine nicht, als Ihnen vielleicht das Herz bis zum Hals schlug und Sie ein paar Mal ruhig durchatmeten, um sich wieder zu beruhigen. Mir geht es eher um den ganz alltäglichen Kontakt mit dem eigenen Atem. Leider kümmern wir uns viel zu wenig darum.

Der Atem ist ein Grundrhythmus unseres Lebens – wie der Herzschlag. Wir atmen ca.12 bis 16 mal pro Minute ein und aus. Unser Gehirn regelt über Rezeptoren, wieviel Sauerstoff wir bei jedem Atemzug brauchen. Über den Atem entsorgt der Körper nicht nur Kohlendioxid, sondern auch Schlackenstoffe und andere Schadstoffe.

In der biblischen Überlieferung wird der Atem als ein Geschenk Gottes an den Menschen beschrieben. Unsere Vorfahren hatten ein gutes Gespür für den Wert des Atems. Leider wird in unserer westlichen Denkweise Atem häufig auf das Ein-und ausatmen, also auf den reinen Sauerstoffaustausch reduziert.
Sobald wir unsrem Atem etwas Aufmerksamkeit schenken und wahrnehmen, wie wir die Luft in uns aufnehmen, wie unserer Körper sich öffnet und weit macht, spüren wir, dass wir zur Ruhe kommen. Bewusstes Atmen entspannt unsere verspannte Muskulatur. Wir richten uns automatisch auf und bringen uns mit unserer Aufmerksamkeit in unsere Körpermitte.

Tiefe Atemzüge sorgen dafür, dass unser Gehirn mit frischem Sauerstoff durchflutet wird. Sie wirken besser als ein Stück Schokolade. Unser Zwerchfell und unsere Zwischenrippenmuskulatur – die wichtigsten Atemmuskeln – haben oft gar keine Möglichkeit sich zu entfalten. Durch enge Kleidung, vieles Sitzen, Übergewicht und mangelnde Bewegung sind diese starken Muskeln oft gar nicht mehr fähig, wirkungsvoll zu arbeiten. Wenn aber unser Zwerchfell wieder die Möglichkeit bekommt, den Darm zu massieren, verschwindet häufig auch Verstopfung.

Nutzen wir doch mehr die einfache Atmung, um uns frei und gesund zu fühlen. Stellen Sie sich morgens ans offene Fenster und atmen Sie die kühle Morgenluft tief ein. Sagen Sie sich selbst, dass es so schön ist, am Leben zu sein. Allen Ballast, der ihnen vielleicht auf der Seele liegt, können Sie mit dem Ausatmen aus Ihrem Inneren ausströmen lassen. Machen Sie so Platz für Dankbarkeit und Zufriedenheit. Wenn Sie die bewusste Atmung noch mit etwas Bewegung an frischer Luft kombinieren, wird Ihnen spürbar leichter ums Herz und Ihr Kopf wird klarer.

Ich wünsche Ihnen einen luftigen Sommer.
Ihre Heilpraktikerin Uta Erben

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